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Chef von ukrainischen Gasversorger warnt vor härtestem Winter seit Kriegsbeginn
Die Ukraine steht laut dem Chef des staatlichen Gasversorgers Naftogaz wohl vor dem härtesten Winter seit Beginn des russischen Angriffskriegs. Im Vergleich zu den bisherigen drei Wintern seit der im Februar 2022 begonnenen russischen Großinvasion werde die kalte Jahreszeit in diesem Jahr "sicherlich härter" sein, sagte der Geschäftsführer von Naftogaz, Serhij Koretskyj, der Nachrichtenagentur AFP in einem in der vergangenen Woche geführten Interview.
Die Angriffe Russlands seien in diesem Jahr stärker gewesen und hätten früher begonnen, sagte Koretskyj weiter. "Die Zerstörung und die Verluste" bei der ukrainischen Gasförderung seien "erheblich". Die Wiederherstellung der Förderkapazitäten werde "zeitaufwändig" sein.
Vor dem Krieg war die Ukraine in der Lage gewesen, fast 80 Prozent ihres Gasbedarfs durch heimische Förderung abzudecken. Koretskyj sagte AFP, im Jahr 2025 werde die Gasfördermenge "deutlich unter" den 13,9 Milliarden Kubikmetern liegen, die im Vorjahr produziert worden seien.
Die russischen Angriffe hätten Schäden in Höhe von etwa 1,1 Milliarden Dollar (umgerechnet etwa 950 Millionen Euro) am ukrainischen Gasnetz verursacht, sagte der Naftogaz-Chef weiter. Die Reparaturarbeiten an einigen Anlagen würden bis zu zwei Jahre dauern, da dafür speziell angefertigte Teile aus Europa und den USA gebraucht würden.
Russland hat in seinem seit fast vier Jahren andauernden Krieg gegen die Ukraine immer wieder die Energieinfrastruktur des Landes angegriffen. In diesem Jahr weitete Moskau seine Angriffe auf die ukrainische Gasinfrastruktur jedoch aus. Nach AFP-Analysen von Statistiken der ukrainischen Luftwaffe feuerte Russland in den vergangenen Monaten eine Rekordzahl an Drohnen und Raketen auf die Ukraine ab.
Koretskyj sagte, es sei "unmöglich", einige der riesigen Gasanlagen des Landes vor russischen Raketen zu schützen. Insbesondere verwies er darauf, dass die russische Armee das ukrainische Gasnetz mit Marschflugkörpern oder ballistischen Raketen ins Visier nehme. Der ukrainischen Luftabwehr falle es schwer, diese Geschosse abzufangen.
L.Peeters--CPN