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Zahl der Studienanfänger in MINT-Fächern 2021 zurückgegangen
Die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger in den sogenannten MINT-Fächern hat im Studienjahr 2021 im Vergleich zum vorausgegangenen Jahr um 6,5 Prozent abgenommen. Das teilte das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mit. Der Frauenanteil erreichte aber mit 34,5 Prozent einen neuen Höchststand.
Eine Ursache des Rückgangs bei denen, die neu ein Studium in den mathematisch-naturwissenschaftlichen sowie technischen Fächern aufnahmen, sieht die Behörde im Rückgang der Studienanfängerinnen und -anfänger insgesamt. Deren Zahl sank demnach 2021 im Jahresvergleich um vier Prozent - wohl auch, weil sich die Zahl der 17- bis 22-Jährigen in Deutschland verringerte. Außerdem ging wegen der Corona-Pandemie die Zahl ausländischer Studierender zurück.
Allerdings sank auch der Anteil der Studienanfängerinnen und -anfänger, die sich für MINT-Fächer entscheiden. Dieser wurde für 2021 mit 37,7 Prozent angegeben. 2015 waren es demnach noch 40,5 Prozent gewesen. Dies war damals der bisherige Höchststand.
Wegen der niedrigeren Zahlen der Studienanfängerinnen und -anfänger sank in den MINT-Fächern auch erstmals seit 2007 die Zahl der Studierenden insgesamt. Sie lag 2021 bei 1.090.800 und damit um 1,0 Prozent unter dem Stand des Wintersemesters 2020/21. Die Gesamtzahl der Studierenden aller Fächer blieb hingegen mit einer minimalen Zunahme um plus 0,1 Prozent weitgehend konstant.
Der Frauen-Anteil in den MINT-Fächern stieg von 30,8 Prozent im Jahr 2001 auf 34,5 Prozent 2021. Dabei gibt es allerdings große Unterschiede: Am höchsten war der Frauenanteil 2021 in Innenarchitektur mit 88,2 Prozent, am niedrigsten in Stahlbau mir nur 2,2 Prozent. In Informatik lag der Frauenanteil unter den Studienanfängerinnen und Studienanfängern 2021 bei 21,8 Prozent. Bei der Gesamtzahl aller Studienanfängerinnen und -anfänger waren die Frauen hingegen mit einem Anteil von 52,4 Prozent in der Überzahl.
Im EU-Vergleich ist Deutschland bei den MINT-Abschlüssen weiterhin relativ stark. Im Jahr 2020 entfielen 36 Prozent aller Bachelor- und 35 Prozent aller Master-Abschlüsse (oder gleichwertige) auf diesen Bereich, wie das Statistische Bundesamt unter Berufung auf Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Das waren jeweils die höchsten Anteile in der EU. Beim Frauenanteil im MINT-Bereich ist Deutschland allerdings nur auf dem drittletzten Platz. Spitzenreiter sind hier Griechenland und Schweden mit jeweils 41 Prozent.
Einen deutlichen Anstieg gab es 2021 in Deutschland bei der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge für Fachinformatik. Dies waren laut Statistik-Behörde 61 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. Der Frauenanteil stieg auch hier an, jedoch lediglich auf 8,8 Prozent.
Die Chancen für Informatik-Absolventinnen und -Absolventen auf dem Arbeitsmarkt sind laut Statistik sehr gut: Elf Prozent aller Unternehmen hatten hier 2021 Stellen ausgeschrieben. Für 77 Prozent von ihnen war aber nach eigenen Angaben die Suche nach neuen Mitarbeitenden schwierig. Ursache war meistens, dass es von vornherein zu wenig Bewerbungen gab.
H.Cho--CPN