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DGB-Ausbildungsreport: Azubis zum großen Teil zufrieden
Die duale Berufsausbildung "bleibt ein Erfolgsmodell": Laut dem aktuellen Ausbildungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) ist die Mehrheit der Auszubildenden zufrieden mit ihrer Ausbildung. In dem am Donnerstag vorgestellten Report der DGB-Jugend sagten dies 71,6 Prozent der Befragten. Zwischen den Branchen gibt es aber Unterschiede.
An der laut DGB repräsentativen Befragung nahmen von September 2024 bis April 2025 rund 9000 Auszubildende aus den 25 laut Bundesinstitut für Berufsbildung am häufigsten gewählten Ausbildungsberufen teil. Die Zufriedenheit variiert dabei je nach Beruf: Mehr als 80 Prozent der angehenden Steuerfachangestellten, Elektroniker für Betriebstechnik, Mechatroniker, Bankkaufleute und Verwaltungsfachangestellten sind laut Umfrage sehr zufrieden - bei angehenden Hotelfachleuten und Friseuren sind es 60 Prozent.
Die Qualität der Ausbildung hat sich laut DGB in wichtigen Bereichen verbessert: Der Anteil der Auszubildenden, die regelmäßig Überstunden leisten müssen, ist demnach zurückgegangen. Er liege aber mit 32,3 Prozent noch immer auf einem "bedenklich hohen Niveau". Besonders betroffen seien Köche und Köchinnen, Automobilkaufleute und Bankkaufleute.
"Minimale Fortschritte" gebe es bei den ausbildungsfremden Tätigkeiten, wie der DGB weiter mitteilte: 14,7 Prozent der Befragten müssen immer oder häufig Aufgaben übernehmen, die nichts mit ihrer Ausbildung zu tun haben – wie Kaffee kochen oder Putzen. "Für die Azubis heißt das ganz einfach, dass ihnen Zeit für die eigentlichen Ausbildungsinhalte fehlt. Dies gefährdet ihren erfolgreichen Ausbildungsabschluss", erklärte DGB-Bundesjugendsekretär Kristof Becker.
"Beunruhigend" nennt der DGB die gestiegene Unsicherheit über die eigene berufliche Perspektive: 41,5 Prozent der Auszubildenden im letzten Ausbildungsjahr wissen laut der Umfrage nicht, ob sie übernommen werden. Das sei ein "dramatischer" Anstieg um sieben Prozentpunkte im Vorjahresvergleich. Besonders betroffen sind demnach Hotelfachleute und Verkäuferinnen und Verkäufer.
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) betonte: "Hier weichen Befürchtungen und Realität voneinander ab." Laut der aktuellen DIHK-Ausbildungsumfrage würden zwei Drittel der IHK-Ausbildungsbetriebe trotz der wachsenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten all ihre Ausbildungsabsolventen übernehmen. Und nach einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hätten 79 Prozent der Absolventen im Anschluss an ihre Ausbildung einen Arbeitsplatz im gleichen Betrieb erhalten. "Eine verbesserte Kommunikation zwischen Azubis und Ausbildern kann in diesem Punkt Abhilfe schaffen und Sorgen zerstreuen", empfahl DIHK-Bildungsexperte Nico Schönefeld.
Schwerpunkt des DGB-Ausbildungsreports war in diesem Jahr die Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dabei wichtig sind den Jugendlichen vor allem gute Erreichbarkeit des Betriebs, ein positives Arbeitsklima, faire Arbeitszeiten und eine angemessene Ausbildungsvergütung, wie die Umfrage ergab. Die wichtigsten Helfer bei der Suche sind demnach Familie und Freunde. Die Angebot der Arbeitsagenturen und die schulische Berufsorientierung würden deutlich seltener als hilfreich wahrgenommen, erklärte der DGB.
H.Meyer--CPN